"Joppe" meaning in All languages combined

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Noun [Deutsch]

IPA: ˈjɔpə Audio: De-Joppe.ogg
Rhymes: ɔpə Etymology: In der Ḥadīṯ-Literatur – Sammlungen angeblicher Handlungen und Aussprüche des Propheten Muḥammad – wird im 9. Jahrhundert berichtet, der Prophet habe einst eine جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) getragen, deren Ärmel so eng waren, dass er Schwierigkeiten hatte, die rituelle Waschung zu vollziehen. Das ist insofern merkwürdig, als die جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) in der Folgezeit ähnlich wie der Kaftan als ein langes, vorne offenes Gewand beschrieben wird, das aber weite (nicht enge!) Ärmel hat. Die im Zusammenhang mit der جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) Muḥammads erwähnte Herkunft „aus Šām“ (vergleiche Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, ⅬⅥ, 90 sowie ⅬⅩⅩⅦ, 30) lässt darauf schließen, dass es ursprünglich aus Syrien stammt, wenngleich vielleicht auch andere Teile des Byzantinischen Reiches in Frage kommen (vergleiche Ibn Māǧa, كتاب السنن (DMG: kitāb as-Sunan) , ⅩⅩⅫ, 4). Das Gewand war in den muslimischen Gebieten weit verbreitet – in Spanien beispielsweise soll es 822 durch den Sänger Ziryāb aus Baġdād (siehe »Laute«) eingeführt worden sein. Den arabischen Schriften des Mittelalters sowie neueren europäischen Reiseberichten (bis ins 19. Jahrhundert) ist zu entnehmen, dass die جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) sowohl im arabischen Spanien und in Nordafrika als auch in Syrien, Libanon und in der Türkei getragen wurde. Auch Frauen waren mit ihr gewandet. Sie wurde aus verschiedenen Materialien hergestellt: angerauter Wollstoff, Samt sowie Seide. :Auf der Pyrenäenhalbinsel findet sich seit dem 10. Jahrhundert die Form aljuba für das Portugiesische, Spanische und Altkatalanische, die aus dem Andalusischen Arabisch جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) ‚ein maurisches Gewand‘ entlehnt wurde. Aus der antiken arabischen Mundart Siziliens, in der das Wort giubba ausgesprochen wurde, gelangt das Wort ins Italienische (vergleiche sizilianisches giubba ^(→ scn) ‚eine lange, wattierte Jacke‘). Im abendländischen Europa wird das Gewand offenbar zuerst in einem Kodex (Codex Cavensis) aus Süditalien erwähnt, in dem schon vor 990 zippa ‚Jacke‘ und etwas später iuppa (mittelgriechisch als γιούππαν (giuppan^☆) ^(→ grc) in Gerace 1211) belegt ist. Zahlreiche weitere mittellateinische und altitalienische Dialektformen lassen darauf schließen, dass das Kleidungstück und seine Bezeichnungen sich vornehmlich von Sizilien nach Norden ausgebreitet haben. Ende des 12. Jahrhunderts (1188) tauchen ein altfranzösisches jupe ^(→ fro), das ein ‚Männergewand (orientalischen Ursprungs)‘ sowie ein ‚Frauengewand‘ und ferner ein ‚ländliches Männer- oder Frauengewand‘ bezeichnete, und ein mittelhochdeutsches schûwe ^(→ gmh) ‚langes und weites Überkleid‘ auf; etwas später folgen mittelhochdeutsche Formen wie schoube ^(→ gmh), joppe ^(→ gmh), gippe ^(→ gmh) und andere. In den folgenden Jahrhunderten scheinen sich Art der Kleidung und Bezeichnung ausdifferenziert zu haben. Mit den Wortformen auf sch- wurde ein langes, vorne offenes mantelartiges Kleidungsstück bezeichnet, das oft aus teuren Stoffen hergestellt war. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die frühneuhochdeutsche schaube (vergleiche neuhochdeutsch »Schaube«), vielfach mit Pelz besetzt, zum Modegewand, das auf zahlreichen Bildern beispielsweise von Humanisten und Reformatoren zu sehen ist und das in abgewandelter Form auch Frauen trugen. Aus ihm haben sich die verschiedenen Amtstrachten von Pastoren, Richtern und Professoren entwickelt. Die Formen auf j- dagegen standen im Allgemeinen für ein Kleidungsstück, das zu einem langen Wams, also einer Art Weste, geworden war. Es war oft aus grobem Stoff und wurde von Bauern und Mägden getragen. Seine heutige Beudeutung, nun nur noch als Kleidungsstück für Männer, erhielt es im 19. Jahrhundert. Forms: Jobs [variant], Juppe [variant], Jöppchen [diminutive], die Joppe [nominative, singular], die Joppen [nominative, plural], der Joppe [genitive, singular], der Joppen [genitive, plural], der Joppe [dative, singular], den Joppen [dative, plural], die Joppe [accusative, singular], die Joppen [accusative, plural]
  1. (statt eines Mantels getragene) einfache, taillenlose (zumeist aus dickem Wollstoff oder Loden gefertigte) Jacke, die üblicherweise von Männern getragen wird
    Sense id: de-Joppe-de-noun-K7KH2DMp
  2. bequeme, leichte (zumeist aus Flanell oder Loden gefertigte) Jacke für Zuhause, die üblicherweise von Männern getragen wird
    Sense id: de-Joppe-de-noun-3VY73V9q
The following are not (yet) sense-disambiguated
Hypernyms: Jacke Hyponyms: Herrenjoppe, Lederjoppe, Lodenjoppe, Pelzjoppe, Trachtenjoppe, Wattejoppe, Hausjoppe Translations: jacket (Englisch), jacket (Englisch), veste (Französisch), veste (Französisch), jupa (Interlingua), jacka (Schwedisch), jacka (Schwedisch), chaquetón (Spanisch), chaquetón (Spanisch), جاكِتَّة (ǧākitta, ǧaketta) [feminine] (modernes Hocharabisch), جاكِتَّة (ǧākitta, ǧaketta) [feminine] (modernes Hocharabisch)

Inflected forms

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          "text": "„Tadeusz war ein stämmiger Mann; er trug eine Joppe mit Fischgrätenmuster, eine Ballonmütze mit versteiftem Pappschild, sein Gesicht war breitwangig, und seine Bewegungen waren ruckartig und abrupt wie die Bewegungen eines Eichhörnchens.“",
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          "ref": "Thomas Rusche: Mann trägt Tracht. As Part of Men’s Culture. LIT VERLAG, Münster 1999, ISBN 3-8258-3077-2, Seite 18 (Zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Joppen und Janker unterscheiden sich in der Rumpflänge. Eine Joppe hat die Rumpflänge des klassischen englischen Sakkos, ein Janker hingegen ist am Rumpf so kurz geschnitten, wie die Ärmel lang sind.“",
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          "text": "„Kein Zeichen von üppiger Lebensweise, gekleidet mit graugrünen Hosen und einer entsprechenden Joppe, verarbeitet aus Uniformteilen des deutschen Heeres und einer Mütze, die lebhaft an die Kopfbedeckung eines Afrikakämpfers erinnert, macht er einen äußerst bescheidenen Eindruck.“",
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          "text": "„Aber eine lose, flausartige Joppe, hoch geschlossen, so daß es keiner Krawatte dazu bedurfte, getragen zu irgendwelcher ebenfalls weiten, ungebügelten, klein gewürfelten Hose, war um diese Zeit sein ständiger Anzug, in dem er auch die gewohnten und unentbehrlichen lungenweitenden Spaziergänge machte.“",
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          "ref": "Ruppert Recking: Ein Journalist erzählt. Abenteuer und Politik in Afrika. outlook Verlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-86403-353-7, Seite 128 (Nachdruck des bei der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart 1936 erschienenen Originals; zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Der ſilberhaarige Brandes tritt auf den niederen Balkon — in einer Joppe, die Pfeife im Mund, das Bild unbefangenſter Gemütlichkeit.“",
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          "url": "Nachdruck des bei der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart 1936 erschienenen Originals; zitiert nachGoogle Books",
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  "etymology_text": "In der Ḥadīṯ-Literatur – Sammlungen angeblicher Handlungen und Aussprüche des Propheten Muḥammad – wird im 9. Jahrhundert berichtet, der Prophet habe einst eine جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) getragen, deren Ärmel so eng waren, dass er Schwierigkeiten hatte, die rituelle Waschung zu vollziehen. Das ist insofern merkwürdig, als die جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) in der Folgezeit ähnlich wie der Kaftan als ein langes, vorne offenes Gewand beschrieben wird, das aber weite (nicht enge!) Ärmel hat. Die im Zusammenhang mit der جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) Muḥammads erwähnte Herkunft „aus Šām“ (vergleiche Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, ⅬⅥ, 90 sowie ⅬⅩⅩⅦ, 30) lässt darauf schließen, dass es ursprünglich aus Syrien stammt, wenngleich vielleicht auch andere Teile des Byzantinischen Reiches in Frage kommen (vergleiche Ibn Māǧa, كتاب السنن (DMG: kitāb as-Sunan) , ⅩⅩⅫ, 4). Das Gewand war in den muslimischen Gebieten weit verbreitet – in Spanien beispielsweise soll es 822 durch den Sänger Ziryāb aus Baġdād (siehe »Laute«) eingeführt worden sein. Den arabischen Schriften des Mittelalters sowie neueren europäischen Reiseberichten (bis ins 19. Jahrhundert) ist zu entnehmen, dass die جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) sowohl im arabischen Spanien und in Nordafrika als auch in Syrien, Libanon und in der Türkei getragen wurde. Auch Frauen waren mit ihr gewandet. Sie wurde aus verschiedenen Materialien hergestellt: angerauter Wollstoff, Samt sowie Seide.\n:Auf der Pyrenäenhalbinsel findet sich seit dem 10. Jahrhundert die Form aljuba für das Portugiesische, Spanische und Altkatalanische, die aus dem Andalusischen Arabisch جُبَّة (DMG: ǧubba)^(→ar) ‚ein maurisches Gewand‘ entlehnt wurde. Aus der antiken arabischen Mundart Siziliens, in der das Wort giubba ausgesprochen wurde, gelangt das Wort ins Italienische (vergleiche sizilianisches giubba ^(→ scn) ‚eine lange, wattierte Jacke‘). Im abendländischen Europa wird das Gewand offenbar zuerst in einem Kodex (Codex Cavensis) aus Süditalien erwähnt, in dem schon vor 990 zippa ‚Jacke‘ und etwas später iuppa (mittelgriechisch als γιούππαν (giuppan^☆) ^(→ grc) in Gerace 1211) belegt ist. Zahlreiche weitere mittellateinische und altitalienische Dialektformen lassen darauf schließen, dass das Kleidungstück und seine Bezeichnungen sich vornehmlich von Sizilien nach Norden ausgebreitet haben. Ende des 12. Jahrhunderts (1188) tauchen ein altfranzösisches jupe ^(→ fro), das ein ‚Männergewand (orientalischen Ursprungs)‘ sowie ein ‚Frauengewand‘ und ferner ein ‚ländliches Männer- oder Frauengewand‘ bezeichnete, und ein mittelhochdeutsches schûwe ^(→ gmh) ‚langes und weites Überkleid‘ auf; etwas später folgen mittelhochdeutsche Formen wie schoube ^(→ gmh), joppe ^(→ gmh), gippe ^(→ gmh) und andere. In den folgenden Jahrhunderten scheinen sich Art der Kleidung und Bezeichnung ausdifferenziert zu haben. Mit den Wortformen auf sch- wurde ein langes, vorne offenes mantelartiges Kleidungsstück bezeichnet, das oft aus teuren Stoffen hergestellt war. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die frühneuhochdeutsche schaube (vergleiche neuhochdeutsch »Schaube«), vielfach mit Pelz besetzt, zum Modegewand, das auf zahlreichen Bildern beispielsweise von Humanisten und Reformatoren zu sehen ist und das in abgewandelter Form auch Frauen trugen. Aus ihm haben sich die verschiedenen Amtstrachten von Pastoren, Richtern und Professoren entwickelt. Die Formen auf j- dagegen standen im Allgemeinen für ein Kleidungsstück, das zu einem langen Wams, also einer Art Weste, geworden war. Es war oft aus grobem Stoff und wurde von Bauern und Mägden getragen. Seine heutige Beudeutung, nun nur noch als Kleidungsstück für Männer, erhielt es im 19. Jahrhundert.",
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          "ref": "Siegfried Lenz: Stimmungen der See. Erzählungen. Mit einem autobiographischen Nachwort. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1962 (Reclams Universal-Bibliothek ; Nummer 8662), Seite 5 (Zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Tadeusz war ein stämmiger Mann; er trug eine Joppe mit Fischgrätenmuster, eine Ballonmütze mit versteiftem Pappschild, sein Gesicht war breitwangig, und seine Bewegungen waren ruckartig und abrupt wie die Bewegungen eines Eichhörnchens.“",
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          "publisher": "LIT VERLAG",
          "ref": "Thomas Rusche: Mann trägt Tracht. As Part of Men’s Culture. LIT VERLAG, Münster 1999, ISBN 3-8258-3077-2, Seite 18 (Zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Joppen und Janker unterscheiden sich in der Rumpflänge. Eine Joppe hat die Rumpflänge des klassischen englischen Sakkos, ein Janker hingegen ist am Rumpf so kurz geschnitten, wie die Ärmel lang sind.“",
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          "publisher": "Selbstverlag",
          "ref": "Hans-Dieter Trosse: Frieden, Freunde, Roggenbrötchen. Selbstverlag, 2001, Seite 76 .",
          "text": "„Kein Zeichen von üppiger Lebensweise, gekleidet mit graugrünen Hosen und einer entsprechenden Joppe, verarbeitet aus Uniformteilen des deutschen Heeres und einer Mütze, die lebhaft an die Kopfbedeckung eines Afrikakämpfers erinnert, macht er einen äußerst bescheidenen Eindruck.“",
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          "text": "„Aber eine lose, flausartige Joppe, hoch geschlossen, so daß es keiner Krawatte dazu bedurfte, getragen zu irgendwelcher ebenfalls weiten, ungebügelten, klein gewürfelten Hose, war um diese Zeit sein ständiger Anzug, in dem er auch die gewohnten und unentbehrlichen lungenweitenden Spaziergänge machte.“",
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          "publisher": "outlook Verlag",
          "ref": "Ruppert Recking: Ein Journalist erzählt. Abenteuer und Politik in Afrika. outlook Verlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-86403-353-7, Seite 128 (Nachdruck des bei der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart 1936 erschienenen Originals; zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Der ſilberhaarige Brandes tritt auf den niederen Balkon — in einer Joppe, die Pfeife im Mund, das Bild unbefangenſter Gemütlichkeit.“",
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          "publisher": "Engelsdorfer Verlag",
          "ref": "Raimund August: Als der Kalte Krieg am kältesten war. Ein dokumentarischer Roman. Engelsdorfer Verlag, [Leipzig] 2010, ISBN 978-3-86268-273-7, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .",
          "text": "„Sebastian stand in seiner Joppe im Zimmer.“",
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