"Urte" meaning in All languages combined

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Noun [Deutsch]

IPA: ˈʊʁtə, ˈʊʁtn̩, ˈʊʁtəs Audio: De-Urte.ogg , De-Urten.ogg , De-Urtes.ogg
Rhymes: -ʊʁtə Etymology: Über Herkunft und Bedeutung des Vornamens Urte wurde noch im Jahr 1974 gesagt, beides sei ungeklärt. Anfang der 1980er-Jahre allerdings fanden diesbezüglich verhältnismäßig umfangreiche Untersuchungen statt: Man stellte zunächst fest, dass der Name wahrscheinlich erst im 20. Jahrhundert in Deutschland gebräuchlich geworden sei. Weiterhin wurde der Ansatz aufgegeben, Urte mit dem germanischen Urd ‚das Gewordene, das Vergangene‘, dem Namen einer Norne in der altnordischen Mythologie, in Verbindung zu bringen, da sich keine Nachweise hierfür hätten erbringen lassen. Es ergebe sich indes aus Herbert Heinrichs und Ruth Küfners Heft Gefragte Vornamen von 1964, dass Urte durch Hermann Sudermanns Erzählung Jons und Erdme in Deutschland bekannt geworden sei. Auf Grundlage der Tatsache, dass Sudermann Ostpreuße war, wird geschlussfolgert, dass Urte litauischen oder lettischen Ursprungs sein könnte oder aber eine baltische Kurzform eines Namens, der aus dem Deutschen entlehnt worden ist. Die erste Möglichkeit sei aber von Fachleuten rasch verworfen worden, so dass eine Herleitung aus dem Litauischen oder dem Lettischen ausscheide. Als Ausgangspunkt einer Entlehnung aus dem Deutschen kämen insbesondere mit Ort- beginnende Vornamen wie Ortrud infrage. Diese Erklärung der Herkunft wurde auch Anfang der 1990er-Jahre noch vertreten, obwohl sie eigentlich schon nahezu ein Jahrzehnt zuvor aufgegeben worden war. Stattdessen entwickelte man eine weitere Erklärung für die Entstehung des Namens: Georg Gerullis erwähnte in seinem Buch Die altpreußischen Ortsnamen im Artikel zu Hurtilauke, dass der preußische Name Urte und der litauische Name Urtė ^(→ lt) aus dem deutschen Namen Orthei entstanden seien. Letzterer sei in der deutschen Vornamenliteratur zwar nicht aufzufinden, es existierten aber vor allem in Hessen die Formen Orthia und Ortheya als Kurzformen von Dorothea. Zu klären bleibt nun noch, wie sich Urte aus Dorothea entwickelt hat. Seibicke äußert hierzu die Vermutung, dass eine volksetymologische Umdeutung des anlautenden D als Artikel zugrunde liegen könnte. Dorothea sei demnach als d(ie) Or(o)thea aufgefasst worden. Adalbert Bezzenberger [Göttingische gelehrte Anzeigen 1896, Seite 955] hingegen sehe darin eine Entwicklung, die durch den Schwund des Anlautes vor dem nachfolgenden Vokal entstanden sei. Seibickes Schlussfolgerung lautet jedenfalls, dass Urte mit großer Sicherheit eine Kurzform von Dorothea sei, ob der Wegfall des anlautenden D im Deutschen oder unabhängig voneinander im Deutschen, Sorbischen und Litauischen eingetreten sei, wisse er aber nicht. Karlheinz Hengst kann hier zur Klärung beitragen: Die von Gustav Michaelis im Werk Vergleichendes Wörterbuch der gebräuchlichsten Taufnamen von 1856 als mit Dorothea verwandte Formen aufgelisteten obersorbischen Namen Wórta ^(→ hsb) und Herta ^(→ hsb) sowie die niedersorbischen Namen Horta ^(→ dsb), Orta ^(→ dsb), Horteja ^(→ dsb), Oorteja ^(→ dsb), Hortyja ^(→ dsb) und Vortyja ^(→ dsb), denen es ebenso wie Urte am anlautenden D gebricht, ließen sich keinesfalls als Erscheinungen einordnen, die in diesen beiden Sprachen oder im Litauischen zustande gekommen seien. Dass das D durch deutschen Einfluss getilgt worden sei, werde zudem dadurch deutlich, dass die Namensformen ohne diesen Anlaut in einem Bereich aufträten, in dem das Deutsche in Kontakt mit dem Westslawischen und Baltischen komme. Der Wandel des O in Dorothea zum U in Urte sei darüber hinaus für das Baltische typisch, nicht jedoch für das Deutsche oder das Sorbische. Allerdings sei es möglich, dass die deutsche Aussprache von Ort- mundartlich zu Urt- geworden und als solches vernommen worden sei. Daher ergebe sich für die Entstehung von Urte, dass zunächst der deutsche Name Dorothea eine Kurzform Orte entwickelt habe, die ins Baltische als Urtė gelangt sei und von dort als Urte rückentlehnt worden sei. Friedhelm Hinze ergänzt und modifiziert dies, indem er einerseits von Urte ausgehend eine Verbindung zu Urtė und dem obersorbischen Wurta ^(→ hsb) herstellt, andererseits Orte mit dem lettischen Orta ^(→ lv) und dem obersorbischen Worta ^(→ hsb), Wórta ^(→ hsb) und Horta ^(→ hsb) sowie mit dem niedersorbischen Orta ^(→ dsb), Horta ^(→ dsb) und Worta ^(→ dsb) verbindet.
  1. weiblicher Vorname
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The following are not (yet) sense-disambiguated
Translations (weiblicher Vorname): Orta (Lettisch), Urtė (Litauisch), Orta (Niedersorbisch), Horta (Niedersorbisch), Worta (Niedersorbisch), Worta (Obersorbisch), Wórta (Obersorbisch), Herta (Obersorbisch), Horta (Obersorbisch)
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If you use this data in academic research, please cite Tatu Ylonen: Wiktextract: Wiktionary as Machine-Readable Structured Data, Proceedings of the 13th Conference on Language Resources and Evaluation (LREC), pp. 1317-1325, Marseille, 20-25 June 2022. Linking to the relevant page(s) under https://kaikki.org would also be greatly appreciated.